contentTop
Logo chevaux de bât
 
Les chevaux de bât d’Anjeux
Die Saumpferde von Anjeux

aktualisiert: 09.09.2024

Startseite
Nos anciens chevaux
Fabuleuse, Ketmie, Isa-Moïsa
unsere ehemaligen Pferde
contentBottom
Auf dieser Seite erhalten Sie zusätzliche Informationen über das Säumen.
 
Zum Beispiel über:
- Ausbildungsmöglichkeiten
- den Ursprung
- die Herkunft des Wortes “Säumer”
- Säumen heute
- unsere Touren
- einen Tagesablauf
 
Mit dem Packpferd wandern = Säumen!
Warum immer Reiten? Gemeinsame Spaziergänge mit dem Pferd sind entspannend und fördern Bindung und Vertrauen ungemein. Statt Wanderreiten einfach einmal Säumen. Das ist der Fachausdruck für wandern mit dem Pferd, welches das Gepäck trägt.
 
Säumen kann man auch heute noch unter fachkundiger Anleitung von Experten erlernen.
Meine ersten Ausbildungskurse habe ich bei Tina Boche und Björn Rau an der Säumerakademie auf der Markter Burg geniessen können. Weitere Schulungen folgten bei der Säumer- und Trainvereinigung Unterwalden und bei der Schweizerischen Traingesellschaft.
Für die nicht Eingeweihten: Der Train ist, vereinfacht gesagt, die „Säumer-Einheit“ der Schweizer Armee, welche eben Warentransporte mit Lasttieren durchführt.
 
Was ist Säumen ursprünglich?
Seit Jahrhunderten tauschen Menschen Waren auch über grössere Entfernungen. Vor der Industrialisierung gab es nur wenige gut ausgebaute Fahrwege für schwere Fuhrwerke. Über Gebirge hinweg gar keine.
So spezialisierten sich mutige und unerschrockene Männer auf den Transport von Waren über diese Berge. Früher, wie heute (ja, es gibt sie noch, die Berufssäumer, die unter anderem z.B. Alphütten versorgen) sind Säumer aus einem besonderen Material geformt. Auf zum Teil schmalen und gefährlichen, sogenannten Saumpfaden waren und sind sie zu Fuss mit ihren Lasttieren, meist Eseln und Pferden unterwegs und stellten früher so eine Verbindung von Marktorten her. Parallel dazu versorgten sie auch die Bewohner der Bergtäler mit allem Notwendigen. Mit der modernen Verkehrsinfrastruktur ist dieses traditionsreiche Handwerk leider fast ganz verschwunden.
 
Herkunft der Bezeichnung
Der Begriff „Säumer“ soll aus dem lateinischen Wort „sagma“, in den romanischen Sprachen zu „sauma“ geworden, stammen, was mit Packsattel übersetz wird. Die alten Bezeichnungen „Saum“ und „Bast“ stehen für „Last“. (So heisst der Packsattel der Schweizer Armee heute noch „Bastsattel“). Mit basten bezeichnen die Säumer und Angehörigen des Trains das Beladen der Tiere.
In der französischen Sprache steht das Wort „bât“ (das ^ ersetzt das s nach dem a) für „Vorrichtung zum Tragen schwerer Lasten durch vierbeinige Säugetiere“ = Packsattel. Stammen soll es aus dem altgriechischen Wort „bastázein“ -> „eine Last tragen“. Im Volkslatein „bastum“ -> „der eine Last trägt“
 
Was ist Säumen heute?
Freizeit-Säumen ist nicht nur „Wandern“ mit einem Lasttier. Bei einer Alpenquerung zum Beispiel, ist der Weg das Ziel. Gemeinsam mit dem Partner Lasttier auch schwierige Passagen bewältigen, was wiederum Bindung und Vertrauen stärkt. Wenn man alleine auf eine Säumertour starten will, vermitteln die Säumerkurse 1 und 2 der Säumerakademie alle Kenntnisse, die für eigenständiges Freizeitsäumen notwendig sind. Zusätzlich sollte man sich einiges Wissen über das Leben im Freien aneignen. Ein Überlebenstraining ist nicht nötig, wenn schon mal gemacht, nicht schädlich. Wanderkarten im Massstab 1:25000 und ein Kompass sind unentbehrlich. Auf das GPS alleine zu setzen ist nicht ratsam.
 
Unsere Touren
Unsere Touren haben nicht im geringsten den Ansatz des Schwierigkeitsgrades einer Alpenquerung.
Wir sind alleinig in leicht hügeligem Gelände, auf bekannten Wegen unterwegs und verlassen die Zivilisation nicht. Wir bewegen uns in einer Höhenlage zwischen 230 bis 368 m ü. M. Trotzdem ist für die bis zu 15 km langen Tagesetappen eine gewisse Fitness erforderlich. Tina Boche von der Säumerakademie sagte mir einmal, dass die Kondition so gut sein sollte, dass man nach 5 Stockwerken Treppen steigen nicht ausser Atem ist.
 
Beispiel eines Tagesablaufes
In der Früh aufstehen (teilweise vor Sonnenaufgang), die Pferde in Augenschein nehmen und mit Energiefutter versorgen, Frühstück, Lager abbauen, Pferde bereit machen und beladen und teilweise mit Sonnenaufgang abmarschieren.
Zwei bis drei Stunden durch die schöne Landschaft mit viel Wald und Weiden wandern.
Am Pausenplatz angekommen, ist die Anbindevorrichtung für die Pferde zu installieren, welche meistens aus einem von Baum zu Baum gespannten Seil besteht. Unsere Partner werden für die grosse Pause komplett abgeladen und abgesattelt. Auch sie sollen richtig Kräfte sammeln können. Nachdem sie ihr mitgebrachtes Heu, Wasser und eine weitere Ration Energiefutter bekommen haben, ist es Zeit, an uns zu denken, wir setzen uns zu einem gemütlichen Pick-Nick zusammen.
Nach der ausgiebigen Pause bereiten wir unsere Pferde für den zweiten Teil des Tages vor. Nach dem Aufsatteln und dem Beladen geniessen wir noch einmal zwei bis drei Stunden die Natur in vollen Zügen. Dabei vergessen wir nicht, mit unserem Partner ein Zwiegespräch zu führen, dieser hat nämlich oft mehr Verstand als viele Menschen.
Am Lagerplatz für die Nacht angekommen, geht es wieder zuerst um unsere Partner: Abpacken, absatteln, Kontrolle auf Druckstellen, eventuell die Beine mit kühlem Wasser abspritzen und auf die Weide entlassen. Dann sind wir wieder dran: Lager aufbauen, Abendessen zubereiten. Nach dem Essen die Pferde striegeln und bürsten, was sie redlich verdient haben. Für sie ist das, was eine Dusche für uns. Zum Abschluss geben wir ihnen noch ihre abendliche Ration Energiefutter und wünschen ihnen eine gute Nacht. Danach noch bei einer Tasse Kaffee oder Tee den Abend ausklingen lassen und voller Freude auf den nächsten Tag in den Schlafsack kriechen.

 

[Home] [Français] [Deutsch] [Beschreibung] [Reisedaten] [Kontakt] [Die Pferde] [interessante Links] [Impressum]